Kirchentag

[Zurück][Hannover Übersicht][Gästebuch][Email][Email Formular][Newsletter][Chat][Impressum]

Monument der Fragen: festwerk e.V., Stadt und die Nds. Lottostiftung verwirklichen Projekt zum Kirchentag

"Monument der Fragen"

Der Kirchentag und sein Motto "Wenn dein Kind dich morgen fragt..." (5. Mose 6,20) ist der Anlass für eine große Fragensammlung, die von festwerk e.V., dem städtischen Kulturbüro und der Niedersächsischen Lottostiftung in einem Kunstprojekt in Hannovers Innenstadt durchgeführt werden soll.
Fragen sind grundlegend für eine Gesellschaft. Es gibt ewige Fragen, es gibt Fragen ohne Antworten und die Gegenwart wirft in der Tat Fragen auf. Es sind Fragen an Gott und die Welt, die in künstlerischer Form als Fragebänder rechtzeitig zum Kirchentag an einem Holzturm in der Innenstadt befestigt werden sollen. Mit zirka 20.000 Fragebändern rechnen die Veranstalter. Am 22. Mai 2005 laden sie zum "Fest der Fragen" auf den Georgsplatz in der Innenstadt ein. In einer künstlerischen Aktion werden die Fragebänder an dem Turm befestigt. So entsteht ein kollektives Zeichen für ein gemeinsames großes Thema und ein öffentlich wirksamer Beitrag aus Hannover zum Kirchentag.
Das Konzept entstammt der Ideenschmiede von Feste&Architektur Katrin Schuh.

Veranstalter sind festwerk e.V., Kulturbüro der Stadt und die Niedersächsische Lottostiftung. Das Projekt wird gefördert von der Stiftung "Lebendige Stadt" und der SHannoverStiftung, Stiftung der Sparkasse Hannover.

Ein Projekt für Hannover

Das Projekt richtet sich vor allem an Menschen in Hannover. Seine wesentliche Laufzeit ist vor dem Kirchentag und mündet in der Fertigstellung des Kunstobjektes am 22. Mai 2005. Das "Monument der Fragen" verbleibt an seinem Standort auch über die Zeit des Kirchentages hinaus. Geplant ist bis zum Ende des Kirchenjahres.
Fragebänder können also von Menschen in der Stadt allein oder in Gemeinschaften wie der Familie, der Nachbarschaft, in Schulen, Gemeinden, Altenheimen, Gewerkschaften, Szene-Clubs oder sonstigen Konstellationen hergestellt werden. Am Turm werden sie zu einer gemeinsamen Form versammelt, sie ergeben ein Bild der Gesellschaft in dieser Stadt. Wichtige Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche als Frageexperten. Sie werden im Rahmen des Projektes in elementare Kulturtechnik eingeführt und können sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten an einem gesellschaftlichen Ereignis beteiligen.
Mit Großveranstaltungen betreiben Städte heutzutage Stadtmarketing, das in seiner Wirkung nach außen gerichtet ist. Das Projekt zielt dazu auf kulturelle Identität unserer Stadt ab, die aus der Stadtgesellschaft erwächst und nach innen wirkt. Erfahrungen gemeinsamer Identität halten Gesellschaft letztlich zusammen.

Der Turm: eine temporäre Festarchitektur

Der etwa 20 Meter hohe Turm besteht aus einer Tragkonstruktion aus Holz und einer Art Stoffpolster, das durch die zahlreichen Fragebänder auf mittlerer Höhe entsteht. Seine Form verbindet Vorstellungen von Symbolik und Schönheit mit dem Aspekt der Ökonomie in der Herstellung und Erfordernissen der "toprope" Klettertechnik. Er ist eine temporäre Festarchitektur, die als kollektives Zeichen für die Fragen der Menschen in Hannover im Kontext der Architekturen der Stadt - den Kirchen, dem Rathaus, dem Landtag und auch den Bankgebäuden - wirkt.
Das Tragwerk des Turmes, den Katrin Schuh gemeinsam mit den Tragwerksplanern drewes+speth aus Hannover entwickelt hat, besteht aus zwölf 21 Meter langen Stäben aus Brettschichtholz, die in ihrer Mitte durch einen Stahlkranz gebündelt werden. Durch eine leichte Drehung ergibt sich eine Spreizung der Stäbe - wie bei einem Bündel von Mikadostäben vor dem Fall... Zwei Aussteifungsringe, im oberen und unteren Teil der Konstruktion, halten die Stäbe stabil in dieser Position. Sie beschreiben auf diese Weise die Form eines hyperbolischen Paraboloiden. Weil der Turm nur einige Monate an seinem Platz stehen soll, wird er - wie ein Möbelstück - einfach und ohne Fundamente auf den Platz gestellt. Der Aufbau des Turmes erfolgt mit Hilfe eines Kranes, der das zunächst parallele Stabbündel anhebt, es in eine Vertikale bringt und dann wieder absetzt. Für die Nachnutzung der Holzkonstruktion wird nach geeigneten Interessenten gesucht.

Sisalseil und Nähanleitung

Was man zum Mitmachen braucht -
Fragebänder werden aus alten Stoffen hergestellt: Oberhemden, alte Bettlaken, Tischdecken, Vorhänge, abgelegte Sommerkleider, Röcke oder Stoffreste können verwendet werden. Die Fragen werden mit einem dicken Stift auf die genähten Bänder geschrieben. Eine Nähanleitung und ein Stück Sisalseil zur Befestigung der Bänder am Turm erhalten Interessierte im Projektbüro "Monument der Fragen", Am Judenkirchhof 1, und bei den Vorbereitungsveranstaltungen, die in der Presse und auf der Website www.monumentderfragen.de angekündigt werden.

Gemeinsame Vorbereitungen

Lange bevor das "Monument der Fragen" am 22. Mai 2005 fertig gestellt wird, beginnen an unterschiedlichen Orten und in unterschiedlichen Institutionen in der Stadt bereits die gemeinsamen Vorbereitungen - in Schulen, in Gottesdiensten, in Kunststätten, bei unseren Medienpartnern und nicht zuletzt in unserem Projektbüro am Judenkirchhof 1. Alle Menschen in Hannover sind eingeladen, sich an der Aktion zu beteiligen.

Fragen lernen in der Schule

"Fragen brauchen keine Antworten sondern Resonanz" ist ein denkwürdiger Satz aus dem Projektpaket, das die Philosophin Anette Klecha für LehrerInnen zusammengestellt hat. Eine Fortbildung für LehrerInnen zum Thema "Fragen", die die Durchführung entsprechender Unterrichtseinheiten und eine sinnvolle Mitwirkung von Schülern am Projekt anregen soll, hat bereits stattgefunden. Interessierte können sich den Entwurf für ein philosophisch-künstlerisches Schulprojekt als pdf-Datei aus dem Internet herunterladen.
www.monumentderfragen.de

Sonntage zum Fragen im Gottesdienst

Gottesdienste zum Thema "Fragen" sind in Planung. Was hat Fragen mit Glauben zu tun? Sind Fragebänder rituelle Objekte? In welchem Verhältnis steht die religiöse Praxis der Gottesdienste zu zeitgenössischen Formen der Kunst?

Hannover hat Fragen: an alle!

Über die Angebote der Veranstaltungen hinaus, ist das Projekt offen für Ideen und Angebote von Menschen und Institutionen in der Stadt. Das Motiv eignet sich grundsätzlich für die Arbeit in unterschiedlichen Kontexten, der Stadtteil-, Kultur-, Jugend- oder Sozialarbeit.

Der Terminplan

Regelmäßig donnerstags von 10 bis 18 Uhr Fragen stellen und Bänder nähen im Projektbüro, Am Judenkirchhof 1, 30167 Hannover (nähe Christuskirche).

Februar
6. Februar, 14 bis 18 Uhr, "Monument der Fragen", Vorbereitung des Ereignisses im Funkhaus von radio flora und in der Sendung Wellenbrecher.

März
20. März, ab 16.30 Uhr, Fragen über Fragen, Fragensammeln und Nähaktion für große und kleine Leute. Vor dem workshop Hannover, Lister Meile 4.

April
10. April, 11 bis 18 Uhr, "Monument der Fragen", Bildende Kunst Aktion. GEDOK Hannover, Odeonstraße 2.

Mai
22. Mai, Fest der Fragen, Georgsplatz

Weitere Termine in Gottesdiensten, am 1. Mai etc. sind in Planung. Der Terminplan wird regelmäßig auf der Website www.monumentderfragen.de aktualisiert. Termine zum Bänder nähen und Fragen stellen im Projektbüro können auch individuell vereinbart werden.

Fest der Fragen am 22. Mai 2005

Rechtzeitig zum Kirchentag soll das "Monument der Fragen" in einem öffentlichen Ereignis fertig gestellt werden. 20.000 Fragebänder nebeneinander an Sisalseile befestigt ergeben eine Reihe von 1,5 Kilometern Knoten. Es sind "laufende Meter Fragen", die so als Prozession durch die Innenstadt ziehen und sich vielleicht wie ein Sternmarsch aus allen Teilen Hannovers zum Georgsplatz in Bewegung setzen.
Dort werden die Bänder in einer kunstvollen Aktion der jugendlichen Kletterexperten des Bethlehem Kellertreff und einem Mädchenchor befestigt.

[Diesen Artikel kommentieren | Alle Kommentare ansehen]

Hettwer/Nöthel 2004