Historisches Museum

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Historisches Museum zeigt Ausstellung "Bilder, die lügen"

"Bilder, die lügen" ist eine Ausstellung der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung und ist vom 18. September 2004 bis zum 9. Januar 2005 im Historischen Museum Hannover zu sehen.

Die Wanderausstellung "Bilder, die lügen" fragt nach der Objektivität von Bildern und zeigt Grundmuster der Manipulation von und mit Bildern. Die BesucherInnen tauchen ein in ein "Lügen-ABC". Rund 300 Objekte veranschaulichen die Bandbreite des Themas.

Die bekannteste Methode, Fotos zu manipulieren, ist der direkte Eingriff in das Bildmaterial. Vor allem totalitäre Systeme nutzen bis heute diese Methode. "D wie Damnatio memoriae" bedeutet im klassischen Verständnis, die Erinnerung an verstorbene Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens auszulöschen. Die Ausstellung nimmt den Begriff auf und erweitert ihn. Sie zeigt, wie missliebig gewordene und in Ungnade gefallene Personen aus vorhandenem Bildmaterial entfernt und so aus der Erinnerung gestrichen werden.

Schere und Retuschepinsel sind heute längst überholt: Die modernen technischen Möglichkeiten digitaler Bildbearbeitung lassen eine Unterscheidung von authentischem und bearbeitetem Bild nicht mehr zu. "Z wie Zukunft" zeigt, wie neue virtuelle Realitäten - künstliche Bildwelten - entstehen, die aus der Kombination verschiedener Vorlagen zusammengesetzt sind.

Bilder lügen gelegentlich auch durch Informationen zum Bild: "B wie Born" rollt einen der spektakulärsten Fälle von Fälschung im Fernsehen auf. Mangelhafte journalistische Sorgfalt ermöglichte dem freiberuflich arbeitenden Journalisten Michael Born, Magazinbeiträge mit gestellten Szenen bei verschiedenen Sendern zu platzieren, Filme über den Ku-Klux-Klan oder Aktivitäten kurdischer Extremisten. Nicht die Bilder allein, sondern erst die begleitende Kommentierung machten die Beiträge zur Lüge.

Ein weiteres Grundmuster der "Lüge in Bildern" ist die manipulative Zusammenstellung von Einzelbildern. "F wie Führermythos" zeigt die Inszenierung einer Person zum fast übernatürlichen Wesen der "Vorsehung".

Jeder Fall der Ausstellung wird in seinem historischen Kontext erläutert. Wesentliche Rollen spielen technische Umsetzung, Entlarvung und Rezeption der Lügengeschichten. Auch die unterschiedlichen Motive, die den Fälschungen zugrunde liegen - persönliche, kommerzielle, politische - werden in der Ausstellung deutlich. Ziel ist, die BesucherInnen zu kritischem Umgang mit Bildern anzuregen.

Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.

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Hettwer/Nöthel 2004
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